Wie schon seit vielen Jahren, fand in der Vorweihnachtszeit vom 3. bis zum 19. Dezember 2024 in der Rathausgalerie eine Kunstausstellung des Seniorenbeirats statt. Es hatte heuer wieder geklappt, diese traditionell von uns, den ASZ und Münchner Einrichtungen der Altenpflege im zweijährigen Turnus durchgeführte Kunstausstellung in der Rathausgalerie zu organisieren. Das hat uns sehr gefreut. Zum Gelingen der Ausstellung trugen vielen Helferinnen und Helfer aus den örtlichen Seniorenvertretungen mit viel Engagement bei. Neben insgesamt 14 Alten- und Service-Zentren beteiligten sich an dieser Kunstausstellung auch 33 Einzelpersonen über 60 Jahre, sowie 19 Einrichtungen die in der Altenpflege tätig sind.
Die 3. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Verena Dietl, hielt die Eröffnungsrede.
Die Organisation und Durchführung dieser Ausstellung ist ein beachtlicher Arbeitsschwerpunkt der örtlichen Seniorenvertretungen und des Seniorenbeirats. Wie schon früher, konnte die Ausstellung „Kreativität kennt kein Alter“ des Seniorenbeirats und der Münchner Senior*innen erneut stattfinden. Über 265 Exponate waren zu besichtigen und zogen 6962 Besucherinnen und Besucher nicht nur aus München an. Über diesen sehr großen Andrang freuen wir uns besonders. Zeigt das Interesse doch, dass wir mit unserem Kulturangebot richtig liegen.
Der Seniorenbeirat der LH München organisierte gemeinsam mit den ASZ die eintrittsfreie Ausstellung in der Rathaus-Kunsthalle. Von den etwa 150 Künstlerinnen und Künstlern wurden viele Bilder, Zeichnungen, Grafiken, Stoffarbeiten, Wanddekorationen und auch manche Skulpturen hergestellt und in der Rathausgalerie ausgestellt.
Während der Eröffnung am 3. Dezember 2024 würdigte die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Verena Dietl, die Kunstausstellung sinngemäß: Dass Menschen, die sich kreativ betätigen, weniger in eine Arztpraxis gingen und daher auch weniger Medikamente benötigen würden, da sie sich insgesamt gesünder fühlen würden. Wörtlich lobte Frau Dietl die kreativen Senior*innen so: „Zum Glück für uns, die wir die Kunstausstellung besuchen dürfen, steigert sich Kreativität im Alter. Das sehen wir in diesen vielfältigen Kunstwerken. Nicht nur die gewonnene frei Zeit und die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren, ist dafür ausschlaggebend, sondern vor allem die Tatsache, die erworbene Lebenserfahrung und das eigene Können kreativ einzusetzen und für andere Menschen ein Vorbild sein zu können.“
Ein musikalisches Beiprogramm erfreute die mit weit über 200 Besucherinnen und Besucher voll besetzte ehemalige Kassenhalle im Rathaus bei der Vernissage.
Die in der Rathausgalerie vorgestellten Kunstwerke sind ein wirklicher Querschnitt aus unserem Leben, Fühlen und Handeln: Wir sehen eine blaue helle Küstenlandschaft, ein Bild der Münchener Frauenkirche und Kätzchen blicken uns an. Viele Blumen und Blüten zieren die gerahmten Gemälde, genauso wie moderne Farbspiele im Licht. In den Bildern begegnen wir z.B. Mädchen, einer Pharaonin, einer Lehrerin oder einer am Strand liegenden Frau. Es fällt auf, dass zumeist Künstlerinnen ausstellen. Nur eine sehr geringe Zahl an Künstlern sind im Ausstellungskatalog genannt. Es sind auch geschlechterübergreifende „Kreativgruppen“ am Werk gewesen.
Viele Besucherinnen und Besucher bestaunten die lebendigen Zeichnungen und Werke unserer Künstler*innen. Es kamen z.B. Rentner mit Weihnachtseinkäufen, die Touristengruppe mit den heute üblichen Smartphones in der Hand, aber auch Leute mit dem Einkauf vom Kaufhaus gegenüber. Selbstverständlich besuchten auch viele Seniorinnen und Senioren aus den in München ansässigen 32 Alten- und Service Zentren die Ausstellung. Besonders freute mich der erneute Besuch einer Gruppe aus dem „Kreszentia-Stift“ am 5. Dezember. Aus dieser Senioren-Einrichtung waren heuer, wie schon vor zwei Jahren, sieben Exponate von sechs Künstlerinnen ausgestellt, welche dann quasi mit einem Ausflug ins Rathaus ihre eigenen Werke und die anderer Künstlerinnen bestaunten (siehe Foto). Die ASZ und der Seniorenbeirat haben mit der Ausstellung „Kreativität kennt kein Alter“ erneut vorbildlich zusammengearbeitet.
Wie immer war das breite Spektrum der Werke bemerkenswert. Die Vielfalt der Themen, Techniken und Motive überraschen und erfreuen immer wieder. Es war großartig, dass diese Werke in der schönen Rathausgalerie – mit Springbrunnen – gebührend zur Geltung kamen. Besonders einige Handarbeit-Dekorationen in der „Zweiten Reihe“ der Ausstellung sorgten für vorweihnachtliche Stimmung.
Ein 36-seitiger Ausstellungskatalog führte die interessierten Besucher*innen zu den Werken, die meist stadtteilbezogen angeordnet waren. Die Künstler*innen konnten die Kunstwerke zur Vorbereitung der Ausstellung über ihre ASZ einreichen und der Seniorenbeirat organisierte gemeinsam mit der LH München die Ausstellung. Mitglieder des Seniorenbeirats betreuten die Besucher und Besucherinnen während der Ausstellungszeiten. Im Grußwort sagte der 1. Vorsitzende des Seniorenbeirates, Dr. Reinhard Bauer, dazu: „Die Seniorenvertretung will Selbstbewusstsein, Hoffnung und Mut vermitteln und gegen Altersarmut und Diskriminierung wirken… Kulturelle Betätigung hält geistig und körperlich gesund. Menschliche Gemeinschaft macht Freude und verlängert das Leben. In diesem Sinne danke ich allen, die am Gelingen der Ausstellung durch Schaffung und Bereitstellung ihrer Werke und durch Organisation mitgewirkt haben.“
Dr. Reinhard Bauer,
Vorsitzender des Seniorenbeirats
Diese bei Künstler*innen und Publikum beliebte Ausstellung verlangte über Monate hinweg umfassende Vorarbeiten. Beginnend mit der Einladung, über die Sammlung und Sichtung der eingereichten Exponate, der Erstellung des Katalogs und des Planes für die Hängung der Bilder, bis hin zur Aufstellung der Stühle und der Mikroprobe am Eröffnungstag – ohne den Einsatz des Teams der Geschäftsstelle wäre das nicht machbar gewesen. Besonderer Dank an Karola Klein, Ursula Mock und allen Mitarbeiter*innen in der Geschäftsstelle des Seniorenbeirates.
Wir hoffen sehr, dass auch im Jahr 2026 wieder eine Kunstausstellung „Kreativität kennt kein Alter“ in der Rathausgalerie stattfinden kann.
Ulrich Gammel
Beispiele aus der Ausstellung
Edith Dendl, mit 2 von 3 ihrer Bilder, die auf S. 16 des Kataloges zu sehen sind. Sie ist Mitglied in der Seniorenvertretung Sendling (Stadtbezirk 6).
Die Künstlerin Anna Poetke, die in der Seniorenvertretung Sendling-Westpark (Stadtbezirk 7) aktiv ist. Ihre Bilder sind im Katalog auf Seite 29 zu sehen.